Gedichte

Vollmond

wie schön ist es in den Nachthimmel zu schauen
mir wird bewusst
Nacht ist nicht gleich Nacht
Dunkelheit nicht gleich Dunkelheit
manch klare Vollmondnacht
so hell wie ein trüber Tag
und manchmal so dunkel
dass man die Hand nicht vor den Augen sieht
jede Nacht mit ihrer eigenen Dunkelheit
Licht und Dunkelheit

Vollmond
du lässt mich nicht schlafen
gießt silberhelles Licht herab
schwarz samtige Schatten im Nachtblau

und welchen Einfluss hat er doch
bewegt die Meere meterhoch
in Ebbe, Flut, so wie es immer war

Vollmond
du leuchtest uns des Nachts
und doch
du leuchtest nicht aus dir heraus
das übernimmt für dich die Sonne
was also suchst du Mond dort oben?

Vollmond
ewiges Wunder
heut bist du rund
doch nicht zu allen Zeiten
ich warte auf diesen eine Nacht
die den Himmel so besonders macht

die ersten Sonnenstrahlen
brechen langsam herein
das Dunkel der Nacht
nun sachte weicht
vom vollen Licht der Sonne

scheint der Mond nicht mehr so hell
und doch – er ist immer noch da

eine besondere Nacht
die Vollmondnacht
ist nun vergangen

© Doris Hopf